Sehenswürdigkeiten Tanger Teil I.
Überblick
Die heute mehr als 1 000 000 Einwohner zählende Küstenstadt Tanger kann auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurück blicken. Erst 1956 wurde die Stadt endgültig in den Staat Marokko wiedereingegliedert. Der Ort galt einst als gefährliches Pflaster. Allerdings auch heute noch sollte nach dem Sonnenuntergang auf einen Besuch der sehr sehenswerten Altstadt verzichtet werden. Ein Labyrinth von Gassen mit großen und kleinen Läden und mit Handelswaren aller Art erwartet den Besucher. Der Grand Socco (Großer Souk) ist ein typisch marokkanischer Platz mit vielen Teestuben und der wichtigste Marktplatz am Rande der Medina.
Map Tanger
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten in Tanger zählen die aus karthagischer Zeit stammenden, in den Fels gehauenen und in römischer Zeit wiederverwendeten Steinkistengräber der Nekropole von Marshan. Die Römer umgaben im 3. und 4. Jahrhundert den Burgberg – das heutige Kasbah-Viertel – mit einer Stadtmauer, die von den Portugiesen im 15. und 16. Jahrhundert verstärkt wurde. Sehenswert ist das Kasbah-Museum mit vielen interessanten archäologischen Fundstücken zur mehr als 2000 Jahre währenden Stadtgeschichte; Glanzstück ist das aus Volubilis stammende Bodenmosaik mit der Darstellung einer „Seefahrt der Venus“. Mittlerweile werden die alten Stadtmauern restauriert und mit einem Blick vom Hafen hinauf zum Kasbahviertel kann man sich davon überzeugen.
Medina
Größte Attraktion der Stadt ist die belebte Medina (Altstadt) rund um den Petit Socco mit ihren Märkten, Handwerksbetrieben, Geschäften und Cafés. In der Umgebung des Grand Socco befinden sich mehrere Galerien; sie präsentieren Wechselausstellungen mit Werken marokkanischer und europäischer Künstler. Auch die im Jahr 1894 erbaute anglikanische Kirche des Heiligen Andreas mit dem sie umgebenden Friedhof lohnt einen Besuch. Beim Besuch der Medina gewinnen Sie einen Einblick in das Leben der hier wohnenden Einheimischen und ihrer Kinder. Kinder spielen in den engen Gassen, allerlei Transporte - auch mit Eseln - ziehen durch die Altstadt und je enger die Gassen werden, desto mehr müssen Sie aufpassen. Im Sommer ist es hier besonders schattig- gerade wegen der engen Gassen. Wenn Sie über genügend Zeit verfügen, benötigen Sie keinen Führer....!
Sehenswerte Kasbah
Tanger verfügt über eine sehenswerte Kasbah, die sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet. Kasbah ist in der ursprünglichen Bedeutung die arabische Bezeichnung für eine innerhalb oder außerhalb von Städten gelegene Festung. Diese Bezeichnung ist vor allem in den Maghreb-Staaten üblich. Das ländliche Gegenstück zur Kasbah ist der Ksar, ein befestigtes Dorf (z. B. Aït Ben-Haddou oder Tizourgane). Nordwestlich des Grand Socco befindet sich das große Haupttor der Stadtmauer, das Bab Fahs. Daneben erstrecken sich die Gärten der alten Residenz des Mendoub der Mendoubia. Früher residierte hier der Sultan als Vorsitzender der internationalen Kommission- heute ist es der Sitz des Friedensrichters. Im Inneren befinden sich einige ca. 800 Jahre alte Dragonienbäume und 40 alte Kanonen aus allen möglichen Ländern. In der Kasbah befindet sich auch das sehenswerte Kasbah-Museum.
Kasbah-Museum Tanger
In der Kasbah von Tanger befindet sich der ehemalige Palast des Sultans (Dar el Makhzen), in dem heute das Kasbah-Museum residiert. Das Kasbah-Museum (Musée de la Kasbah) in der nordmarokkanischen Stadt Tanger war bis zur Eröffnung der Archäologischen Museen von Rabat und Tétouan in den 1930er Jahren das bedeutendste Museum des Landes. Es befindet auf dem Kasbah-Felsen von Tanger oberhalb des Fährhafens. Die Nekropole von Marshan befindet sich auf einem nur knapp 1 Kilometer westlich gelegenen Felsplateau.
Nach der Vertreibung der Engländer im Jahr 1684 entstand auf dem Kasbah-Hügel ein Sultanspalast, der im ausgehenden 19. Jahrhundert weitgehend neu erbaut wurde. Im Jahr 1922 wurden Teile des ehemaligen Sultanspalastes von der Internationalen Verwaltung der Stadt in ein Archäologisches Museum umgewandelt. Das Museum präsentiert anhand von zahlreichen Fundstücken die Geschichte der Region um die – wahrscheinlich von den Phöniziern gegründete – Stadt Tanger (Tingis) von der Jungsteinzeit bis zur portugiesischen Epoche im 15. und 16. Jahrhundert.
Amerikanische Gesandtschaft
Ab dem 18. Jahrhundert diente Tanger als diplomatisches Hauptquartier Marokkos. Noch während der Regierungszeit von George Washington wurde hier in Tanger das erste Konsulat der Vereinigten Staaten von Amerika eingeweiht. Das hierfür benötigte Baugelände zur Errichtung des Legationsgebäudes in Tanger war das erste Grundstück, das die US-Regierung im Ausland erworben hatte. Es war ein Geschenk von Sultan Mulai Sulaiman an die USA. Mulai Sulaiman - * 1760; † 1822 - war von 1798 bis 1822 Sultan der Alawiden in Marokko. Das Gebäude befindet sich in der Medina der Stadt Tanger. Es beherbergte für 140 Jahre, von 1821 bis 1961, die diplomatische Vertretung der USA in Marokko.
Das Gebäude steht auch symbolisch für den Moroccan-American Treaty of Friendship von 1783, den längsten ungebrochenen Freundschaftsvertrag der USA mit einem anderen Staat. Am 8. Januar 1981 wurde das Gebäude in das National Register of Historic Places aufgenommen und Ende 1982 vom amerikanischen Innenminister James G. Watt als National Historic Landmark eingestuft. Sultan Mulai Muhammad hat im Dezember 1777 als erster Repräsentant eines Landes die USA nach ihrer Erklärung der Unabhängigkeit faktisch anerkannt. Es liegt in der Rue d’Amérique in der südlichen Medina. Das Bauwerk besteht aus Natursteinmauerwerk und Lehmziegeln, weist zwei Stockwerke auf und ist im maurischen Stil mit üppigen Stuckaturen geschmückt.
Es wurde mehrfach um einige Zimmer erweitert und schließlich 1920 um mehrere an der Straße angrenzende Gebäudeflügel ergänzt, wodurch es auf seine heutige Größe kommt. Während des Zweiten Weltkriegs waren Diplomaten in der Gesandtschaft an Planungen für die als Operation Torch bekannte alliierte Invasion im November 1942 in Nordafrika beteiligt. Ein Bild der damaligen Atmosphäre in Tanger, geprägt von Spionage und Intrigen, liefert der Film Casablanca. Nach der erfolgreichen Invasion in Nordafrika trafen sich Präsident Franklin Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill im Januar 1943 in Casablanca, um über die Zukunft des Krieges zu beratschlagen.
Mit dem Ende des spanisch-französischen Protektorats im Jahr 1956 zogen alle diplomatischen Vertretungen von Tanger nach Rabat. Das Gebäude wurde eine Zeit lang als Lehranstalt benutzt, bevor es 1976 in ein Museum umgewandelt wurde. Heute befindet sich in dem Gebäude das Tangier American Legation Institute for Moroccan Studies (TALIM), welches an die kulturellen und diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Marokko erinnert. Weiterhin beherbergt es ein Museum und eine Bibliothek sowie Ausstellungsräume mit Arbeiten von Paul Bowles. [2]
Grotten des Herkules
Die Herkulesgrotte (franz.: Grottes d'Hercules) ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Region Tanger. Sie befindet sich ca. 14 Kilometer westlich von Tanger nahe dem Kap Spartel. Die Höhle hat je einen meer- und landseitigen Eingang. Der zum Meer hin wird wegen seiner Form auch „Karte Afrikas“ genannt. Man nimmt an, dass er von den Phöniziern geschaffen wurde. Diesen werden auch einige augenförmige Markierungen an den Wänden zugeschrieben....
Weitere Informationen zur Herkulesgrotte in der Umgebung von Tanger in Marokko finden Sie hier....!
Kap Spartel
Kap Spartel (franz.: Cap Spartel) ist ein Vorgebirge in Marokko, etwa 300 Meter über dem Meeresspiegel am Eingang der Straße von Gibraltar, 12 Kilometer westlich von Tanger. Unter dem Kap Spartel befinden sich die Grotten des Herkules. Kap Spartel wird häufig unrichtig als der nördlichste Punkt Afrikas bezeichnet, allerdings ist es das Ras ben Sakka in Tunesien. Kap Spartel ist der nordwestlichste Punkt des afrikanischen Festlandes. Das Umland steigt auf eine Höhe von 326 Meter an....
Weitere Informationen zum Kap Spartel in der Umgebung der Stadt Tanger in Marokko finden Sie hier....!
Tanger - schönste Stadt von Marokko
Geschichte von Tanger
Gegründet wurde Tanger im 5. Jahrhundert v. Chr. von den Karthagern. Später geriet die Siedlung Tingis zuerst unter römische, dann unter byzantinische Herrschaft, bevor sie im Jahre 702 von den Arabern erobert wurde. 1471 hielten die Portugiesen Einzug, denen 1661 die Briten folgten. Doch schon kurz darauf, 1684 wurde Tanger an Marokko übergeben. Unter internationaler Verwaltung (1923 - 1956) war Tanger ein blühendes Finanz- und Handelszentrum, berüchtigt als....
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Stadt Tanger
Als junger Mann im Alter von 22 Jahren war ich zum erstenmal in Marokko und damit auch in dieser immer noch sehr reizvollen Stadt Tanger. Überhaupt die Lage der Stadt am Rande der Straße von Gibraltar - im Altertum auch als die Säulen des Herkules bekannt - ist faszinierend und die ebenfalls reizvolle Umgebung von Tanger läßt vergessen, dass Sie sich in einem Entwicklungsland befinden. Als Ausflug würde ich einen Trip zum Kap Spartel mit sehr sehenswertem....
Weitere Informationen zur Stadt Tanger in Marokko finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Stadt Tanger basieren auf dem Artikel Tanger (12.09.2018) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Sie stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Legationsgebäude in Tanger stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 05.12.2018!
Die Fotos "...ehem. Bahnhof in Tanger, jetzt Polizeistation - Autor: calflier001" - "Eingang zur Kasbah - Autor: cat_collector" - "Palast des Sultans in der Kasbah von Tanger; (2 Fotos) - Autor: Bpcorps" - "Leuchtturm am Kap Spartel - Autor: California Will" - "Empfangsraum mit historischem Mobiliar - Autor: Adam Jones" - "Reste der portugiesischen Stadtmauern in Tanger - Autor: carlos corzo" unterliegen der Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported.
Die Fotos "Old American Legation Museum, Tanger, Marokko (3 Fotos) - Autor: Diego Delso" unterliegen der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)