Agdal-Gärten
Übersicht
Die Agdal-Gärten von Marrakech bilden zusammen mit dem Menara-Garten die älteste erhaltene Parkanlage dieser marokkanischen Stadt. Seit 1985 stehen sie gemeinsam mit der Altstadt von Marrakech auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Die Gärten wurden 1157 unter dem Almohaden-Herrscher Idris I. al-Ma'mun angelegt. Ihr Architekt ist vermutlich der Gelehrte und Architekt „Hajj Ibn Yaïch Malaga“, der aus den damals maurischen Gebieten (al-Andalus) aus Südostspanien stammte. Der Garten umfasst 500 Hektar und war damit fast so groß wie Marrakech selbst. Die ersten Bäume wurden im 12. Jahrhundert gepflanzt, nachgewiesen sind Ölbäume, Orangen, Weinreben, Aprikosen sowie wohlriechende Blumen.
Map Marrakech
Agdal-Gärten
Das Wasser gilt in allen Zivilisationen als der Ursprung des Lebens. Besonders in diesen Breiten, wo es keine oder kaum Flüsse oder Seen gibt, die diese wichtige Lebensader des Menschen aufrechterhalten, war es von eminenter Bedeutung, die Versorgung der Bevölkerung mit dem kostbaren Nass sicherzustellen. Durch die Anlage von Gärten konnten zudem Obst und Gemüse produziert werden, deren Wachstum ebenfalls vom Wasser abhängt. So ist denn auch erklärbar, warum die Almohaden einen Garten von solcher Größe anlegten. Um den Garten vor Winden aus dem Hohen Atlas und ungebetenen Besuchern zu schützen, umgaben sie ihn mit einer riesigen Mauer, die noch heute zu sehen ist.
Diese Mauer symbolisiert auch die Trennung von der Wüstenlandschaft, die Marrakech umgibt, und dem zu schützenden Bereich der Anpflanzungen, der die Versorgung der damaligen Altstadt (Medina) und ihrer Bewohner sicherstellen sollte. Es ist bewundernswert, mit welchen teilweise einfachen Mitteln im Mittelalter solch ein großes Anwesen angelegt werden konnte und sichergestellt wurde, mit wenig Wasser bei der Bewässerung der Gärten auszukommen. Die Orangenpflanzungen lagen dem Becken am nächsten, sie wurden gefolgt von Ölbäumen, dem Weinberg, Granatäpfeln, Feigen, Palmen, Walnüssen und Mandeln. In den Becken lernten die almohadischen Soldaten schwimmen, bevor sie das Mittelmeer nach al-Andalus überquerten.
Diese Gartenanlage weist deutliche Paralellen zum Menara-Garten auf. Nach der Erhebung von Fes zur Residenzstadt wurde der Agdal-Garten vernachlässigt. Die Dynastie der Saadier (1549 – 1664) legten einen Agdal an, der Rauḍ al-Masarra hieß. Er lag vermutlich auf dem Gelände des Dar al-Hana und besaß mehrere Springbrunnen. Er enthielt Granatäpfel, Oliven, Zitronen, Weintrauben und Palmen. Die Gartenpfade waren mit Myrthen, Rosen, Jasmin, schwarzem Holunder, immergrünen Bäumen und Wildrosen eingefaßt. Dieser Garten wurde auch von europäischen Reisenden wie Thomas le Gendre und Adriaan Matham beschrieben. Letzterer erwähnte etwa einen Bestand von ca. 26.000 Ölbäumen.
Nach dem Ende der Saadier-Dynastie wurde die Residenz nach Meknès verlegt und der Garten verfiel wieder. Örtliche Stämme leiteten die Bewässerungskanäle um. In dem versandeten Becken war eine kleine Ortschaft entstanden. 1828/29 begann Mulai Abd ar-Rahman, den Garten wiederherzustellen, ein Projekt, das seine Nachfolger weiterführten. 1834 wurden die Bewohner, die sich im Becken angesiedelt hatten, vertrieben und der Sand entfernt. Nun wuchsen wieder Ölbäume, Granatäpfel, Äpfel, Wein, Mandeln, Walnüsse, Feigen und Orangen in dem Garten. Auf dem Wasserbecken verkehrten Boote. Im äußeren Agdal befanden sich Werkstätten, in denen Zucker und Schießpulver hergestellt wurden. Die eigentlichen Lustgärten lagen im Zentrum der Anlage. Die jetzige Form des Parks sowie die ihn umgebenden gewaltigen Lehmstampfmauern stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Heute erstrecken sich die Agdal-Gärten mit ihren verstreuten Pavillons auf mehreren Kilometern südlich des Königspalastes. Im Süden berühren sie das Umfeld des Palastes Dar El Makhzen (Königspalast). Der Garten enthält drei Wasserbecken, das größte ist jenes im Dar al-Hana. Es ist 220 m lang und kann 200000 m3 Wasser aufnehmen. Das Wasser stammt aus dem ca. 30 Kilometer entfernten Aghmât im Atlas-Gebirge. Es wird in einem Tasoultant genannten offenen Kanal nach dem Ourika-Wadi gebracht. Auch Wasser aus den Khettaras und Regenwasser speiste die Becken. In den Becken leben große Karpfen. Am Ufer des größten Wasserbeckens as-Sala steht der Palast Dar al-Hana, von dessen Aussichtsterrasse die Gipfel des Hohen Atlas sichtbar sind. Teile der Gärten sind Freitags und Sonntags öffentlich zugänglich. [1]
Gärten in Marrakech
Die wertvollen Gärten und Parks der Stadt Marrakech beherbergen zahlreiche einheimische Pflanzen oder andere Spezies, die im Laufe der Jahrhunderte importiert wurden: Bambus, Yucca-Palmen, Papyrus, Palmen, Zypressen, Philodendron, Rosensträucher, Bougainvillea, Pinien und verschiedene Arten von Kakteen. Es sind kostbare Refugien in einer Umgebung, wo im Sommer Temperaturen von über 40 Grad Celsius an der Tagesordnung sind. Die Einwohner von Marrakech lieben diese Orte und an manchen Tagen sind diese Gärten stark frequentiert....
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Medina
In der Medina von Marrakech finden Sie die berühmten Souks, in denen Händler ihre Ware verkaufen. Hier können Sie landestypische Souvenirs wie Gewürze, bunte Tücher, Lederwaren und Lampen erwerben. Marrakech teilt sich in mehrere Zonen auf. Die zwei wichtigsten sind die Medina und die von den Franzosen während der Protektoratszeit gegründete Neustadt Gueliz. Die Medina ist wegen ihrer Märkte, Bauten und Sehenswürdigkeiten für Touristen der interessantere Teil. Wer gute Hotels, Bars und Restaurants sucht, der orientiert sich eher nach Gueliz.
Weitere Informationen zur Medina von Marrakech in Marokko finden Sie hier....!
Platz Djemaa el Fna
Eine der Hauptattraktionen der Stadt Marrakech in Marokko ist der Platz Djemaa el Fna- der sogenannte Gauklerplatz. Der Name Gaukler stammt von den allabendlich hier auftretenden Akteuren ab, deren Skala von Schlangenbeschwörern, Heilern, Zahnärzten, Märchenerzählern und Verkäufern für allerlei obskure Produkte reicht. Dazu gibt es viele Stände mit Verkaufsprodukten aus dem Lebensmittelbereich und viele Buden und Garküchen mit kleinen marokkanischen Spezialitäten, die hier vor allem am Abend großen Zulauf haben....!
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Koutoubia Moschee
Vom weltberühmten Platz Djemaa el Fna aus ist das Wahrzeichen von Marrakech zu sehen- die Koutoubia Moschee. Sie verdankt ihren Namen dem Souk der Buchhändler, der sich einst auf diesem Gelände befunden hat. Um die Moschee herum befinden sich die Grundmauern und Kellergewölbe dieses ehemaligen Souks. Die Bekanntheit der Koutoubia Moschee gründet vor allem auf dem 77 Meter hohen Minarett, dem einzigen vollendeten, originalen Gebetsturm aus der Zeit der Almohaden....
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zu den Agdal-Gärten in Marrakech in Marokko stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 17.12.2017!
Die Fotos "Agdal-Gärten, Luftaufnahme - Autor: Patrice" - "Agdal-Gärten - Autor: Jerzy Strzelecki" - "Agdal-Gärten - Blick auf die Umfassungsmauern (3 Fotos) - Autor: mwanasimba" - "Agdal-Gärten, Marrakech - Autor: Anaslaassib" - "Agdal-Gärten - Bassin as-Sala - Autor: I, Luc Viatour" unterliegen der Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported und dürfen unter deren Bedingungen weitergegeben werden.