Ceuta
Überblick
Ceuta ist eine autonome spanische Exklave an der Mittelmeerküste Afrikas, nahe der Straße von Gibraltar. Wie Melilla gehört Ceuta politisch zu Spanien, geografisch jedoch zu Afrika. Die Halbinsel ist etwa 18,5 Quadratkilometer groß und liegt ungefähr 21 Kilometer von der spanischen Küste entfernt. Die Stadt ist bekannt als Anlaufpunkt für illegale Immigration von Afrikanern in die Europäische Union. Ceuta gehört nicht zum Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft. Die autonome Stadt (seit 1995) Ceuta hat ca. 82 300 Einwohner und war im Jahr 2005 in den Medien präsent wegen des Migrantenproblems an seiner Grenze zu Marokko. Als Exklave Spaniens auf dem afrikanischen Kontinent ist Ceuta ein begehrtes Ziel illegaler Einwanderung durch Menschen, die sich eine Weiterreise nach Europa erhoffen. Seit 1993 besteht deshalb ein 24 Kilometer langer, sechs Meter hoher Grenzzaun.
Lage von Ceuta
Die spanische Exklave Ceuta liegt auf der Spitze einer Halbinsel an der westlichen Mittelmeerküste von Marokko. Das Gebiet ist durch eine Landgrenze mit Marokko verbunden und etwa 21 Kilometer von der Iberischen Halbinsel entfernt. Die Fährverbindung nach Algeciras dauert ca. eine Stunde. Die nächstgrößere Stadt auf marokkanischem Boden ist das etwa 40 Kilometer südlich gelegene Tétouan. Für Touristen an der spanischen Südküste besteht die Möglichkeit, Ausflüge über Algeciras und Ceuta zum marokkanischen Festland zu buchen, die mehrtägig sein können und wobei u.a. die sehr sehenswerten Städte Tétouan und Tanger besucht werden.
Geschichte
Die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt Ceuta begann schon mit den Griechen. Es ist aber nicht gesichert, ob an der Stelle des heutigen Ceuta dauerhafte Siedlungen existierten. Die Griechen nannten den Ort Heptá Adélphia - Sieben Brüder, eine Bezeichnung, die sich auf die sieben Berge der Umgebung bezieht. 319 v. Chr. übernahmen die Karthager die Stadt, nach dem Zweiten Punischen Krieg wurde Ceuta als Septem Fratres (Sieben Brüder) römisch, und die Einwohner erhielten das römische Bürgerrecht. Der heutige Name leitet sich vermutlich vom römischen Namen ab. Die strategische und wirtschaftliche Bedeutung Ceutas wuchs, und sie wurde neben dem konkurrierenden Tanger zur bedeutendsten Stadt der römischen Provinz Mauretania Tingitana.
429 eroberten die Vandalen die Stadt, 534 fiel sie wieder an das Byzantinische Reich als Nachfolger des Römischen Reiches, um dann 616 von den Westgoten erobert zu werden. Im Jahr 709 nahmen schließlich die Araber die Stadt ein, zwei Jahre, bevor sie auf die spanische Halbinsel zogen und diese für Jahrhunderte besetzten. Von 1415 - 1580 war Ceuta unter portugiesischer Herrschaft - 1415 wurde die Stadt von König Johann I. für Portugal während der Reconquista erobert. Danach folgte ab 1580 Spanien und ist bis in unsere Zeit Besitzer dieses Territoriums geblieben. 1668 wurde Ceuta als Ergebnis des Restaurationskrieges im Frieden von Lissabon von Portugal an Spanien abgetreten.
Souveräner Ort
Nach der Unabhängigkeit Marokkos (1956) wurde Ceuta ein Souveräner Ort (Plaza de soberanía), der direkt der spanischen Regierung unterstellt war. Ceuta ist seit 1995 eine Autonome Stadt (Ciudades autónomas) und genießt ähnliche Rechte wie die autonomen Gemeinschaften. Sinngemäß das gleiche gilt für Melilla und die drei unbewohnten Plazas de soberanía. Sie alle unterstehen direkt der spanischen Regierung. Weiterhin umstritten ist die Zugehörigkeit der Isla de Perejil, die etwa 5 Kilometer nordwestlich von Ceuta vor der marokkanischen Mittelmeerküste liegt.
Baños árabes
Wie an vielen Stätten muslimischer Besiedelung existierten auch in Ceuta Bäder aus dieser Epoche. Die aus dem 12./13. Jahrhundert stammenden fensterlosen arabischen Bäder (baños árabes) werden ausschließlich durch – manchmal sternförmige – Oberlichter erhellt. Das für den Betrieb des Hammām notwendige Wasser wurde in Zisternen (aljibes) mit einem Fassungsvermögen von mehreren hundert Kubikmetern aufgefangen. Wie schon die römischen Thermenanlagen, so gehörten auch die islamischen Badehäuser zu den wenigen Gewölbebauten der jeweiligen Architekturtradition. Die Anlage wurde in christlicher Zeit überbaut und erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder freigelegt und können besichtigt werden.
Christentum
In Ceuta gibt es mehrere schöne Kirchen, darunter die Kathedrale der Stadt, die unter dem Patrozinium der Himmelfahrt Mariens steht. Christen siedelten hier bereits seit dem Fall des Weströmischen Reiches (476) kontinuierlich. In römischer Zeit wurde Ceuta Septum genannt. Die Ruinen einer Basilika in der Innenstadt von Ceuta weisen auf eine frühe Christianisierung hin. Im Jahre 1415, nach der Rückeroberung der Stadt von den Muslimen, begannen die Portugiesen mit dem Bau der Kathedrale St. Maria Himmelfahrt. Die römisch-katholische Diözese von Ceuta wurde zwei Jahre später gegründet. Später wurde das Bistum Ceuta mit dem Bistum von Cadiz zusammengelegt. Der heutige Kirchenbau stammt aus dem Jahr 1851, wobei einige Bauteile noch aus dem 17. Jahrhundert stammen. Der Architekturstil verbindet barocke und neoklassizistische Elemente. [1]
Plaza de soberanía
Eine Plaza de Soberanía („Ort der Souveränität“, „Hoheitsplatz“) ist ein kleines zu Spanien gehörendes Gebiet, welches nicht einer autonomen Region zugeordnet ist und damit dem spanischen Staat direkt unterstellt ist. Spanien verwaltet fünf Plazas de Soberanía, die sich in der direkten Umgebung von Marokko befinden. Diese souveränen Gebiete sind: Ceuta, Melilla, Islas Chafarinas, Peñón de Alhucemas, Peñón de Vélez de la Gomera.
Weitere Informationen zu den Plazas de Soberania finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur spanischen Enklave in Nordmarokko Ceuta basieren auf dem Artikel Ceuta (Stand vom 08.01.2008) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Hafen von Ceuta - im Hintergrund der Berg Hacho - Autor: Jguk 2" - "Ansicht der Kathedrale von Ceuta und der Küste; Merenidische Stadtmauer; Grenze Europas in Ceuta; Plaza de Africa; Ceuta - Kathedrale; (5 Fotos) - Autor: carlos corzo" - "Blick über Ceuta - Autor: kainita" - "Ruinen arabischer Bäder - Autor: Marek" - "Fort Desnarigado, Militär-Museum - Autor Hansi 2010" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".