Christoph Kolumbus
Kurzbiographie
Cristoforo Colombo (Cristoph Kolumbus - span. Cristóbal Colón) kam im Jahr 1451 in Genua (Italien) als Sohn eines Webers zur Welt. Kolumbus hatte vier Geschwister, davon drei Brüder: Bartolomeo, Giacomo (span. Diego), der wenig bekannte Giovanni Pellegrino und eine Schwester namens Bianchinetta. Nach eigenen Berichten fuhr Kolumbus schon im Alter von 14 Jahren zur See. Dies scheint allerdings nur zeitweilig seine Aufgabe gewesen zu sein, denn in oder nach diesem Zeitraum absolvierte er ein Studium an der Universität zu Padua. Zwischen 1470 und 1475 reiste Kolumbus ins östliche Mittelmeer bis zur Insel Chios, das damals eine genuesische Kolonie war.
Lissabon
Weitere Schiffsreisen und Aufträge führten ihn ins Mittelmeer bis zu den nordafrikanischen Küsten. 1476 erreichte er den Atlantischen Ozean, wo sein Schiff am 13. August vor dem Kap St. Vincent (Portugal) in eine Seeschlacht verwickelt wurde. Möglicherweise ist er durch diese Katastrophe während der Rückreise von Lagos nach Lissabon (Portugal) mit den portugiesischen Besitzungen und Häfen in Marokko wie z.B. Azamor (Azemmour), Ceuta, Mazagan (El Jadida), Mogador (Essaouira) und Santa Cruz do Cabo de Guér (Agadir) in Berührung gekommen. In diesem Jahr siedelte er ganz in die portugiesische Hauptstadt Lissabon über. In Portugal heiratete er Dona Filipa Perestrelo e Moniz. Seine Frau stammte aus einer adligen, portugiesischen Familie mit französischen und italienischen Vorfahren.
Erste Pläne
Ihr gemeinsamer Sohn Diego wurde um 1480 auf der Insel Porto Santo bei Madeira geboren. Kolumbus und seine Familie lebten daraufhin einige Zeit auf Porto Santo, wo er die Seekarten, Logbücher und Papiere aus dem Nachlass seines verstorbenen Schwiegervaters studierte. Etwa zu dieser Zeit muss er begonnen haben, sich intensiv mit einer Seeroute nach Süd- und Ostasien zu beschäftigen. Kolumbus nahm auch an weiteren Fahrten teil: 1482 - 1483 begleitete er eine Expedition entlang der westafrikanischen Küste, die bis zum portugiesischen Handelsposten São Jorge da Mina in Guinea reiste. Der Bedarf an fremden Gewürzen, nach Gold oder Seidenstoffen und ähnlichen seltenen Waren wuchs in dieser Zeit ständig. Diese wertvollen Waren kamen damals aus China und Indien. Sie wurden über Land transportiert, was die Erzeugnisse extrem verteuerte, da auch noch hohe Zölle zu zahlen waren. Deshalb suchte man einen Seeweg nach Indien und China.
Seeroute nach Süd- und Ostasien
Natürlich interessierte sich auch Kolumbus dafür. Er fristete sein Auskommen mit Handelsfahrten nach England und Irland. Dabei traf er auf Leute, die seiner Meinung nach über einen Westweg aus Indien gekommen sein mussten. Kolumbus nahm zur Unterstützung seiner Vorstellung die Hilfe des Florenzer Kosmographen Paolo dal Pozzo Toscanelli (1397 - 1482) in Anspruch. Mit Hilfe der Seekarte des Florentiners wollte Kolumbus den Seeweg nach Indien finden. Eine Audienz 1484 beim portugiesischen König Johann II. brachte ihm mit dieser Theorie kein Glück. Sein Wunsch nach einer Entdeckungsreise gen Westen wurde nicht erfüllt. Kolumbus wandte sich durch Beziehungen dem spanischen Königshaus zu, um dort seine Vorstellungen und Wünsche anzubringen.
Start in die Neue Welt
Doch zunächst lehnte die spanische Königin Isabella von Kastilien (geboren am 22. April 1451 in Madrigal de las Altas Torres - gestorben am 26. November 1504 in Medina del Campo) das Unternehmen ab, da sich Spanien in dieser Zeit im Krieg gegen die Mauren befand. Als sich dieser Konflikt 1492 gelöst hatte, wurde Kolumbus das Unternehmen bewilligt. Am 17. April 1492 wurde die sogenannte „Kapitulation von Santa Fe“, ein Vertrag zwischen den Monarchen und Kolumbus über eine Expedition, unterzeichnet. Ebenso seine vorher als überzogen eingestuften Forderungen nach einem Adelstitel, nach dem Admiralsrang und einer hohen Beteiligung an den Einkünften aus dem Land seiner Entdeckung.
Kolumbus stach am 3. August 1492 zu seiner großen Entdeckungsreise in See. Sein Flagschiff war die Santa Maria und sie wurden begleitet von den beiden Karavellen Niña und Pinta. Startpunkt war der Hafen von Palos de la Frontera bei Huelva (Südwestspanien). Die Karavellen wurden von den Brüdern Martín Alonso und Vicente Yáñez Pinzón aus Palos bereitgestellt und kommandiert. Ein Bruch des Steuerruders auf der Pinta macht einen einmonatigen Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln nötig. Wahrscheinlich wurde die Reparatur im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria durchgeführt. Hier befindet sich heute in der Altstadt das sogenannte Kolumbushaus- die Casa de Colón. Das im Stil eines spanischen Bürgerhauses errichtete Gebäude beherbergt heute ein sehenswertes Kolumbus-Museum.
12. Oktober 1492
Das Haus stammt aus dem 17. Jahrhundert und besitzt einen wunderschön begrünten Innenhof. Nach dieser Reparatur segelten die Schiffe am 6. September weiter. Es waren keine großen Schiffe, die für die Entdeckungsreise aufgeboten wurden. Das Hauptschiff - die Santa Maria - hatte etwa 52 Mann Besatzung und die beiden Begleitschiffe jeweils 18 Mann an Bord. Auch die Mannschaft war bunt zusammengewürfelt und das sollte sich in den nächsten Wochen als Fehler herausstellen- es kommt zur offenen Meuterei. Am 12. Oktober 1492 erreichte Kolumbus mit seiner Flotte die Neue Welt. Kolumbus ging auf einer Insel der Bahamas an Land, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde.
Er benannte die Insel San Salvador (span.: Heiliger Retter) und nahm die Insel für die Krone Spaniens in Besitz. San Salvador ist eine Insel und ein Distrikt am Nordost-Rand der Bahamas. Im weiteren Verlauf der Seereise entdeckte er auch die Inseln Kuba und Hispaniola, die zweitgrößte Insel der Antillen (heute Haiti und Dominikanische Republik). Hier lief das Flagschiff Santa Maria am 25. Dezember auf eine Untiefe auf. Aus den Überresten des Schiffes ließ Kolumbus die erste spanische Festung in der neuen Welt erbauen, die er La Navidad nannte. Christoph Kolumbus nannte die Insel La Isla Española ("die spanische Insel"). La Isla Española, von den Briten zu Hispaniola verballhornt, wurde die erste Kolonie des spanischen Königreichs in der Neuen Welt und Christoph Kolumbus deren Gouverneur und Vizekönig.
Rückfahrt
Am 16. Januar 1493 machte Kolumbus sich mit beiden verbliebenen Karavellen auf den Weg zurück nach Europa. Einen Teil seiner Mannschaft ließ er wegen des Schiffbruchs als Bewohner der Kolonie La Navidad zurück. Auf der Rückfahrt geriet Kolumbus auf der Höhe der Azoren in fürchterliche Stürme, bei denen er den Sichtkontakt zum zweiten Schiff Pinta verlor. Er erreichte mit der Niña am 4. März 1493 den Hafen von Lissabon und setzte die Reise von dort nach Palos fort, wo er am 15. März 1493 anlegte. Zufällig erreichte auch die Pinta am gleichen Tag den Hafen von Palos. Kolumbus wurde daraufhin auf einem Triumphzug durch Spanien gefeiert. Alle seine Privilegien wurden bestätigt, und Papst Alexander VI. bestätigte das Anrecht Spaniens auf entdeckte und zu entdeckende Gebiete westlich des Längengrades von 100 spanischen Meilen westlich der Kapverdischen Inseln.
Zweite Seereise
Seine Zweite Seereise fand zwischen 1493 und 1496 statt. Seine Flotte war wesentlich größer als bei der ersten Reise, weil er dem Königshaus reiche Schätze aus der Neuen Welt versprochen hatte. Sie bestand aus 17 Segelschiffen und 1 500 Mann Besatzung. Am 25. September 1493 brach Kolumbus von Cádiz (Südspanien) aus auf, um die zuvor entdeckten Gebiete zu besiedeln. Zunächst segelt die Flotte an der Insel Dominica vorbei. Auf seiner Weiterfahrt erreichte er die Inseln der Kleinen Antillen - Guadeloupe, Montserrat, Antigua und Nevis - und nahm sie für das spanische Königreich in Besitz.
Fort "La Isabella"
Im November desselben Jahres besuchte er die von ihm gegründete Siedlung auf Haiti (Hispaniola) und entdeckte, dass alle Bewohner der Siedlung "Villa de la Navidad" umgekommen waren. Gründe waren Streit untereinander und das ungewohnte Klima. Ferner gab es Auseinandersetzungen mit den hier lebenden Ureinwohnern. Kolumbus gründete daraufhin an einem anderen Ort der Insel die Kolonie La Isabela mit über 100 Häusern und einer Kapelle. Bis zum Monat April 1494 blieb die Flotte dort, während Kolumbus auf der Suche nach Gold das Hinterland erkundete. Bei der Fortsetzung seiner Fahrt entlang der kubanischen Küste meinte er, das asiatische Festland entdeckt zu haben. Hierbei entdeckte er die Inseln Jamaika und Puerto Rico.
Im März 1496 bricht er nach Spanien auf, um Rechenschaft abzulegen, unter anderem auch über die geringen Goldlieferungen. Am 11. Juni 1496 erreicht er sein Heimatland. Schwer gezeichnet von den Strapazen der zurückliegenden Reisen kommt Kolumbus in Spanien an. Intriganten am Königlichen Hof in Madrid hatten ihn angeschwärzt. Er wird u.a. beschuldigt, die von ihm gefundenen Schätze nicht rechtmäßig seiner Königin übergeben zu haben. Doch sie hielt zu ihm und glaubt seinen Beteuerungen. Bis zur nächsten Reise gingen allerdings fast zwei Jahre ins Land.
Dritte Seereise
Am 30. Mai 1498 bricht Kolumbus zu seiner Dritten Seereise auf. Er schlägt eine Route ein, die südlicher gelegen ist als auf den vorhergehenden Reisen. Kolumbus kommt an den Kapverdischen Inseln vorbei und wendet sich dann westwärts über den Atlantik. Zuerst entdeckte er die Insel Trinidad. Danach erreicht er die Nachbarinsel Tobago, die er auf den Namen Bella Forma tauft. Im weiteren Verlauf der Reise sichtete die Expedition mit der Mündung des Orinoco den südamerikanischen Kontinent und erkundete vom Schiff aus die Küsten an dieser Stelle. Am 31. August 1498 erreicht er die von seinem Bruder zwischenzeitlich auf sein Geheiß neu gegründete Stadt Santo Domingo an der Südküste von Hispaniola.
Die Atmosphäre hier war sehr angespannt, weil die Siedler unzufrieden waren. Christoph Kolumbus bemühte sich, der Lage Herr zu werden und die Eingeborenen zu missionieren. Gleichzeitig intensivierte er die Suche nach Gold. Etwa ein Jahr später erreichte ein Schiff die Insel Hispaniola. An Bord war der neue Gouverneur Francisco de Bobadilla, der Kolumbus in Ketten legen ließ und ihn nach Spanien brachte, wo er Rechenschaft vor seiner Königin ablegen musste. Die Dritte Seereise endet am 25. November des Jahres 1500.
Vierte und letzte Seereise
Am 9. Mai 1502 startete Admiral Kolumbus seine Vierte Forschungs- umd Entdeckungsreise, die ihn an die mittelamerikanische Küste nach Honduras führen sollte. Er wurde von seinem Sohn Fernando und einer Flotte von vier Schiffen, der Capitana, der La Gallega, der Santiago de Palos und der Vizcaína begleitet. Hier am Kap Honduras betrat Kolumbus erstmals amerikanischen Boden. Anschließend muss er eine längere Zeit in Jamaika ausharren, weil ein Schiff wegen schwerer Lecks aufgegeben werden muss und die anderen Boote überprüft werden müssen. Hier erkrankt Christobal Colon (sein spanischer Name) und kehrt wenig später schwer gezeichnet nach Europa zurück. Diese Reise dauerte bis zum 7. November 1504.
Tod in Valladolid
Anderthalb Jahre nach dem Tode seiner einstigen Beschützerin Königin Isabella stirbt er am 20. Mai 1506 vereinsamt und verbittert, so sein Sohn Fernando, über den Verlust der Statthalterschaft in den überseeischen Besitzungen zu Valladolid (Spanien) in der festen Überzeugung, die japanischen Inseln betreten und den Westweg nach Indien entdeckt zu haben. Christoph Kolumbus wurde zuerst in Sevilla beigesetzt. Jahre später verlangte einer seiner Söhne die Überführung und Beisetzung der sterblichen Überreste seines Vaters nach Übersee - er wurde in der Kathedrale von Santo Domingo (Dominikanische Republik) bestattet.
Grab in Sevilla
Wiederum Jahre später (1795) wurde der Leichnam nach Kuba überführt, weil die Franzosen die Insel von den Spaniern als Kolonie übernahmen. Hier auf Kuba wurden die Überreste von Kolumbus in der Kathedrale von Havanna beigesetzt. Als auch die Insel Kuba der spanischen Herrschaft entglitt, entschloss man sich, Kolumbus wieder zurück nach Spanien zu überführen. Der Entdecker der Neuen Welt ist seit 1899 in Sevilla beigesetzt. Der neue, von Christoph Kolumbus entdeckte Erdteil, wurde 1507 von dem deutschen Kartografen Martin Waldseemüller nach dem italienischen Kaufmann, Navigator und Seefahrer Amerigo Vespucci (1451 - 1512) benannt: Amerika.
Der Name Amerika entstammt dem Vornamen des Italieners, der die Amazonasmündung entdeckte und als erster davon berichtete, dass der im Zuge der Entdeckungsfahrten von Christoph Kolumbus entdeckte Erdteil nicht Indien oder Asien sei sondern vielmehr ein eigener Erdteil sein könnte. Amerigo Vespucci wurde am 9. März 1452 oder 1454 in Florenz/Italien geboren. Er war das dritte Kind einer angesehenen florentinischen Familie. Vespucci stand seit 1482 in den Diensten der mächtigen florentinischen Bankiersfamilie Medici, die ihn aufgrund seiner beruflichen Qualifikationen 1491 in ihre Filiale nach Sevilla (Spanien) entsandte. Er arbeitete dort als Kaufmann, Navigator und Seefahrer. Seine Seereisen führten ihn bis an die Ostküste Südamerikas. Vespucci verstarb am 22. Februar 1512 in Sevilla (Spanien). [1]
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Biographie von Christoph Kolumbus basieren auf dem Artikel Christoph Columbus (Stand 22.10.2010) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Grab von Columbus in der Kathedrale Maria de la Sede - Autor: Jose Luis Filpo Cabana" - "Statue von Christoph Kolumbus in Las Palmas de Gran Canaria - Autor: Felix König" - "Torre de Belém - Autor: Osvaldo Gago" sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".